10.12.2019 | Kempten
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Sicher unterwegs mit dem Kleinbus Beförderungsdienst der Lebenshilfe Kempten trainiert in Kempten

Die Fahrerinnen und Fahrer der Lebenshilfe Kempten: täglich holen sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung zuhause ab und bringen sie in Schule oder Tagesstätte. Fotos: Dumler

„Uiuiuiui, das geht hier ganz schön zur Sache!“ Gabi Miehler, Cilli Hörmann und Alexander Brög sitzen normalerweise am Steuer eines Citroën Jumpers der Lebenshilfe Kempten. Tagtäglich holen sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung zuhause ab und bringen sie in die Tom-Mutters-Schule sowie in die Heilpädagogische Tagesstätte nach Kempten. Mittags oder abends werden sie dann natürlich auch wieder zurückgefahren. Doch diesmal sitzen sie auf den hinteren Beifahrersitzen. Am Steuer ist ein Kollege und befolgt die Anweisungen von ADAC Trainerin Stephanie Meggle. Kurvenfahren ist beim Fahrsicherheitstraining im ADAC Fahrsicherheitszentrum Kempten im Allgäu zu Beginn des Fahrtrainings angesagt. Die Fahrerinnen und Fahrer sollen am eigenen Leib erfahren, wie sich die Passagiere fühlen, wenn es mal zu schnell in die Kurve geht. Den Perspektivenwechsel finden alle gut. „Wenn man hinten sitzt, spürt man die Fliehkräfte ganz anders“, sagt Alexander Brög. Bei der nächsten planmäßigen Tour will er deshalb ganz genau schauen, wie sich seine Passagiere beim Kurvenfahren fühlen – und entsprechend sein Fahrverhalten anpassen.

„Auch wenn man schon viel gefahren ist, bei so einem Fahrsicherheitstraining nimmt man immer etwas mit“, sagt Cilli Hörmann. „Stimmt“, sagt Gabi Miehler, die bereits zum sechsten Mal ein ADAC Training macht. „Die Sicherheit unserer Fahrgäste ist uns besonders wichtig. Deshalb nehmen unsere Mitarbeiter regelmäßig an Fortbildungen teil“, sagt Monika Prestel, stellvertretende Fahrdienstleiterin der Lebenshilfe Beförderungsdienst gGmbH. Dazu gehören auch jedes Jahr Fahrtrainings auf dem ADAC Gelände in Kempten. Etwa 30 Fahrerinnen und Fahrer der Lebenshilfe machten sich diesmal fit für die verantwortungsvollen Fahrten, bei denen sie nun wieder mit Glätte, Eis und Schnee rechnen müssen.

Der Lebenshilfe Beförderungsdienst wurde 1983 eingerichtet, um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen mit Behinderung am Morgen sicher vom Elternhaus zur Tom-Mutters-Schule und Heilpädagogischen Tagesstätte in Kempten und mittags sowie abends wieder zurückzubringen. Derzeit nehmen an Schultagen rund 200 Kinder aus Kempten, dem Landkreis Oberallgäu, aus Nesselwang und Pfronten den Beförderungsdienst in Anspruch. Die 50 Fahrerinnen und Fahrer werden dabei in ihrer Arbeit mitunter auch von Begleitpersonen unterstützt. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gerade während der Fahrten ein gutes Einfühlungsvermögen und eine besondere Umsicht brauchen, sind auch Ansprechpartner für die Eltern der Kinder, die ihnen oft die kleinen Sorgen und Probleme der Kinder anvertrauen“, erzählt Wolfgang Kimmig von der Lebenshilfe Kempten. Der Beförderungsdienst der Lebenshilfe ermögliche den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht nur, dass sie die für sie notwendigen Einrichtungen erreichen können. „Er hat auch eine kommunikative Funktion zwischen Einrichtung und Elternhaus“, sagt Kimmig.

Informationen zur Lebenshilfe Kempten
Der Verein Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. Kempten ist einer der großen Träger der Behindertenhilfe im Allgäu. Seit seiner Gründung vor mehr als 50 Jahren hat er ein differenziertes und umfassendes Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen und deren Familien geschaffen. So verfügt die Lebenshilfe Kempten heute über eine Vielzahl von professionellen Einrichtungen und ambulanten Diensten im Stadtgebiet von Kempten und im Landkreis Oberallgäu. Zu den Einrichtungen zählen die Kinderhilfe Allgäu (Frühförderung), die Tom-Mutters-Schule mit schulvorbereitender Einrichtung, die Heilpädagogische Tagesstätte, Wohnheime und Wohngemeinschaften für erwachsene Menschen mit Behinderung und eine Vielzahl von ambulanten Angeboten im Rahmen der Offenen Hilfe. Vorstand, Geschäftsführung und 300 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen über 700 Menschen in ihrem Bestreben, gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen.

Presse-Ansprechpartner

Sandra Gölz

sandra.goelz@sby.adac.de
T 089 51 95 201
F 089 51 95 477

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