Fraunhofer Institut EMFT testet ein Frühwarnsystem zur Erkennung von Aquaplaning und Glatteis im ADAC Fahrsicherheitszentrum Augsburg

Glatteis und Aquaplaning verwandeln Straßen in gefährliche Rutschbahnen und führen so häufig zu schweren Unfällen. In einer gemeinsamen Initiative mit Intel arbeitet die Fraunhofer EMFT im Rahmen des Leistungszentrums »Sichere intelligente Systeme« (LZSiS) an einer Lösung des Problems. Ein Echtzeitwarnsystem soll die potentielle Gefahr durch Wasser oder Eis auf der Fahrbahnoberfläche erkennen, und so eine vorausschauende Erkennung der Straßenverhältnisse ermöglichen. Ein solches Frühwarnsystem würde die Sicherheit auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmenden erhöhen.

Rutschgefahr und autonomes Fahren

Wenn schon bald Autos ganz ohne Fahrer auf unseren Straßen unterwegs sein werden, muss sich das Fahrzeug auch bei strömendem Regen oder Glatteis selbstständig sicher von A nach B bewegen können. Das ist mit Hilfe eines direkt in die Fahrzeugsteuerung integrierten Assistenzsystems zur Erkennung des Fahrbahnzustandes möglich. Denn dadurch kann das Fahrzeug ganz automatisch auf bevorstehende Veränderungen der Fahrbahn reagieren und so das Risiko umgehen. Indem man die Assistenzsysteme miteinander vernetzt, lässt sich die Sicherheit für jeden Einzelnen sogar noch weiter steigern. Mittels Karten, die Informationen zum Fahrbahnzustand aufweisen, können andere Fahrzeuge sogar noch früher vor Risikosituationen gewarnt und die Geschwindigkeit gegebenenfalls angepasst werden.

Funktionsweise und Kosten

Die Gefahrerkennung des Warnsystems basiert auf der Interpretation der optischen Eigenschaften von Wasser und Eis, was das System zuverlässiger und sicherer macht als die bisherigen Methoden. Daten aus Nahinfrarot- (NIR) und Polarisationssensorik zusammen mit einer KI-unterstützen Auswertung ermöglichen eine eindeutige Erkennung und Lokalisierung von witterungsbedingten Gefahren auf Fahrbahnoberflächen. Durch die Verwendung von marktüblichen Bildsensoren basierend auf CMOS-Technologie, kombiniert mit optischen Filtern, bleibt das System dennoch mechanisch einfach und kostengünstig.